Flexibus im Unterallgäu: Grüne verlangen Verbesserungen

Der erste Flexi-Bus Knoten im Unterallgäu wurde im Oktober 2018 in Kirchheim-Pfaffenhausen in Betrieb genommen, doch konnten dort nur etwa die Hälfte der seinerzeit prognostizierten Fahrgastzahlen erreicht werden. Nun verlangt der Betreiber des Knotens, die Flexibus KG, einen entsprechenden finanziellen Ausgleich vom Landkreis Unterallgäu – nicht das erste Mal: Bereits im Herbst vergangenen Jahres wandte sich die Flexibus KG an das Landratsamt, um Zuschüsse für die Knoten Türkheim-Ettringen und Ottobeuren-Sontheim zu beantragen. Auch dort lagen die tatsächlichen Fahrgastzahl weit unter den Prognosen. Einen weiteren Fall gab es im Nachbarlandkreis: aufgrund ausbleibender Fahrgäste musste dort der Knoten Krumbach stärker bezuschusst werden. Auf Nachfrage der Grünen-Fraktion im Unterallgäuer Kreistag im Herbst letzten Jahres wurde bekannt, dass die Prognosen bei der Einführung der Knoten damals durch den späteren Betreiber selbst durchgeführt wurden. Vor der Entscheidung über weitere Zuzahlungen wenden sich die Kreistagsgrünen nun erneut, diesmal mit einer schriftlichen Anfrage an die Verwaltung. „Uns geht es grundsätzlich darum, den ÖPNV im Unterallgäu zu verbessern und wir haben deshalb auch die Einführung des Flexi-Busses mitgetragen“ erklärt Fraktionssprecher Daniel Pflügl. „Allerdings haben wir von Anfang an gesagt, dass das Projekt begleitet und verbessert werden muss, um eine breitere Zielgruppe, insbesondere Pendlerinnen und Pendler aber auch junge Menschen anzusprechen.“  Es sei natürlich auch klar, dass ÖPNV wohl nie kostendeckend gestaltet werden könne, so Pflügl. Das bedeute aber nicht, dass man ein solches Projekte nicht hinterfragen müsse, denn nur so könne man herausfinden „ob es läuft, oder ob man es verbessern kann“. Aktuell scheine es in einigen Gebieten „leider nur halb so gut zu laufen, wie ursprünglich durch den späteren Betreiber vorhergesagt“. Die Grünen möchten sich nun ein klares Bild über den Kosten-Nutzen-Faktor machen: wie viele Menschen nutzen das Modell und wie hoch liegen die tatsächlichen Kosten hierfür. Außerdem soll das Nutzerverhalten unter die Lupe genommen werden – als Grundlage für eine Verbesserung des Angebots. „Wir müssen auch darüber sprechen, wie es ganz grundsätzlich um die Zukunft des Projekts bestellt ist, falls die Förderungen durch den Freistaat nicht verlängert werden sollten“, meinen die Kreistagsgrünen. Hinsichtlich der anstehenden Entscheidung über höhere Förderungen kommenden Montag im Mobilitätsausschuss führt Daniel Pflügl aus: „Eine Möglichkeit wäre, nun einfach mehr Geld dazu zu geben. Wir können uns aber auch die Frage stellen: worin liegen die Ursachen für die fehlende Akzeptanz und was können wir daran vielleicht verändern“. Lediglich die Zuschüsse an den Betreiber zu erhöhen und ansonsten so weiter zu machen, wie bisher, käme für die Grüne Kreistagsfraktion jedenfalls „ziemlich sicher“ nicht in Frage.

Bad Wörishofen, 07.02.2023

Für die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen,

Daniel Pflügl
Fraktionsvorsitzender
Bündnis 90/Die Grünen
Kreistag Unterallgäu

Zum Nachlesen: Öffentliche Anfrage zur Thematik Flexi-Bus im Unterallgäu