Nichts weniger als endlich eine sichere Querung der Staatsstraße 2015 zwischen Bad Wörishofen und Türkheim südlich der Autobahn A 96 stand diesmal auf der Tagesordnung. Ein sehr wichtiger Schritt im Hinblick auf den dringend notwendigen Ausbau eines zusammenhängenden Radwegenetzes im Unterallgäu. Nach einer Ablehnung im Jahr 2013 im Gemeinderat lag das Thema viele Jahre brach. Nicht zuletzt die Überplanung des Gewerbegrundstücks für das neue Autohaus Schragl im Gewerbegebiet Unterfeld brachte das Ganze endlich wieder aufs Tableau.
Auch aus Sicht der Grünen Türkheim die Gelegenheit eine sichere Verbindung zwischen Türkheim, Bad Wörishofen und Irsingen zu schaffen, sowie in Zukunft an das Wegenetz Richtung Mindelheim, vorbei am Skylinepark anzuschließen. Daher thematisierte unsere Fraktion die bauliche Lösung einer sicheren Querung bereits gegenüber dem Bauherren Alfred Heiß bei der Projektvorstellung des Schragelareals in der Sitzung vom 10.02.2021.
Nach einem Ortstermin im August wurde von Seiten des „Staatlichen Bauamts Kempten“ eine Variantenuntersuchung bzgl. verschiedener Querungsmöglichkeiten inkl. Verlängerung Rechtsabbiegestreifen Richtung Autobahn München erarbeitet. Drei Varianten lagen dem Gemeinderat zur Entscheidung vor:
- Variante I Radwegunterführung: Mit 495.000 EUR die teuerste, aber auch sicherste Lösung.
- Variante II Radweg-Querungshilfe: Mit 85.000 EUR die günstigste, aber vor allem zu Stoßzeiten unsicherste Variante.
- Variante III Lichtsignalanlage: Die Erweiterung der bereits vorhandene Lichtsignalanlage an der Anschlussstelle Bad Wörishofen wurde mit 135.000 EUR vom „Bauamt Kempten“ als favorisierte, weil wirtschaftlichste Lösung vorgeschlagen.



Variante II war auch aus Sicht des Gemeinderates sofort vom Tisch. Über Variante I und III wurde ausführlich debattiert. Auch in unserer Fraktion herrschte Uneinigkeit. Die absolut sicherste Variante der Radwegunterführung stand mit hohen Kosten (495.000 EUR) und langen Ausführungszeiten der Variante mit Lichtsignalanlage gegenüber. Diese wäre relativ schnell umsetzbar und mit 35.000 EUR (135.000 EUR abzgl. 75% Förderung) gering in den Kosten, aber auch ein Unfallschwerpunkt, da hier an einem ohnehin schon überlasteten Verkehrsknoten weitere Verkehrsteilnehmer (Radfahrer, Fußgänger) Berücksichtigung finden müssen. Vor allem die Querung des Rechtsabbiegestreifen Richtung Autobahn München bereitete vielen Markträten Bauchschmerzen.
Das Zünglein an der Waage dürfte die „Regierung von Schwaben“ gewesen sein. Wenige Stunden vor der Sitzung kam die endgültige Bestätigung, dass auch die höhenfreie Lösung mit Radwegeunterführung durch das „Förderprogramm Stadt & Land“ zu mindestens 75% gefördert werden würde.
Somit entschieden sich in der Sitzung von den 19 anwesenden Gemeinderäten/innen 18 für die Variante der Radwegunterführung. Vielleicht bereits ab 2023 heißt es dann: „Freie Fahrt ins Unterfeld!“ (AJ)