„Wer Radwege sät, wird Radverkehr ernten.“

Die Sternradl-Tour im Unterallgäu mit über 1.434 (einfache Strecke) geradelten Kilometern war ein grandioser Erfolg!

Aus allen Himmelsrichtungen haben sich am vergangenen Sonntag über 142 kleine wie große Fahrradbegeisterte auf ihren Drahteseln zum Türkheimer Rathausvorplatz aufgemacht, und das bei allerbestem Radlwetter!

Damit sind sie der Einladung von ADFC, Bund Naturschutz und uns GRÜNEN gefolgt, sich an der Sternradl-Tour zu beteiligen, die gleichsam mit einer Spendenaktion für HUMEDICA und den Forderungen nach verbesserten Radverkehrsnetz und v.a. nach sichereren Radwegen verbunden war. So betonte Anja Odendahl, Kreissprecherin der GRÜNEN im Unterallgäu und Initiatorin der Veranstaltung, gleich zu Beginn, dass 84 verunglückte Radler*innen von insgesamt 519 Verkehrstoten in Bayern im vergangenen Jahr viel viel zu viele sind. Mit dem Radentscheid, das gut 10 Tage zuvor von dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof für unzulässig erklärt wurde, scheint auch die Umsetzung von Vision Zero (= keine Verkehrstoten mehr) als essentieller Bestandteil des Volksbegehrens zunächst erst einmal wieder in weiter Ferne. Die Anstrengungen der Kommunen sei vielerorts positiv, doch für ein „echtes Radlland Bayern“ braucht es mehr, waren sich die Redner*innen am Sonntag einig, darunter Türkheims Bürgermeister Christian Kähler, Bürgermeister Norbert Führer aus Wiedergeltingen, Armin Weh vom Bund Naturschutz (BN), Helmut Scharpf, grüner Kreisrat und Kreisvorsitzender des BN sowie Dr. Markus Büchler, Sprecher für Mobilität der GRÜNEN im Bayerischen Landtag. Türkheims dritte Bürgermeisterin Gudrun Kissinger-Schneider, Holger Jankovsky, Kinder- und Jugendbeauftragter in Kaufbeuren und Anja Odendahl moderierten.

Großer Dank gilt allen, die mitgemacht und zudem so großzügig gespendet haben: Insgesamt gehen über 1.400 Euro an HUMEDICA! Und natürlich Allen, die schon bei der Organisation im Vorfeld große Mühen investiert haben, um diese Sternradl-Tour auf die Beine zu stellen.

Noch politischer ging es dann im Anschluss an die Kundgebung in Rammingen zu: Ob GEG, die Geschehnisse in Erding oder der Untersuchungsausschuss zur 2. S-Bahn-Stammstrecke in München – unser grüner Landtagsabgeordneter Markus Büchler gab viele Insights aus dem Landtag. Grüne und Interessierte kamen im Stadl des Gasthof Stern zusammen, wo auch die vier grünen Kandidat*innen im Landkreis Unterallgäu für die Landtags- und Bezirkstagswahl die Gelegenheit nutzten sich und ihre Schwerpunktthemen vorzustellen. Carmen Stürmer, Landtagskandidatin im Stimmkreis (SK) 712 Memmingen, mit ihren Steckenpferden Land- und Forstwirtschaft blickt mit Sorge auf die derzeitige Trockenheit, die eigentlich typisch für den Monat August ist – ein klares Zeichen für die Dringlichkeit zu handeln, um die Folgen des Klimawandels zu mildern. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist Holger Jankovsky, Direktkandidat für die Landtagswahl im SK 708 Kaufbeuren, ein besonderes Anliegen. Daher wirbt er auch für das Volksbegehren vote16, das auf die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei bayerischen Kommunal- und Landtagswahlen zielt. Die beiden Kandidatinnen für die Bezirkstagswahl Evelyn Villing (SK 712) und Ursula Reichenmiller-Thoma (SK 708) wollen sich insbesondere für die Nachhaltigkeit auf Bezirksebene, den Schutz des Grundwassers, den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Stärkung der Pflegeberufe einsetzen. Die Hilfen im sozialen Bereich erreichbar zu machen, und insbesondere auch auf dem Land auszubauen, stellt Ursula Reichenmiller-Thoma für sich heraus.

Markus Büchler fand sehr nachdenkliche Worte mit Blick auf die Klimakrise. Als passionierter Bergsteiger weiß er durch eigene Beobachtungen, wie krass sich das Bild im letzten Sommer geändert hat und dass die Alpengletscher nicht mehr rettbar sind. Er bekräftigte, dass unsere Lebensgrundlagen zu erhalten und zu retten jeden Einsatz wert sind. Und das tun wir GRÜNEN – wir treten ein für eine nachhaltige Zukunft für uns und unsere Kinder und Enkelkinder!

Bei leckerem Essen, guten Gesprächen und einem herzlichen Beisammensein im schönen Ambiente des Stadls klang der Nachmittag schließlich aus bis sich jede*r wieder aufs Radl für den Heimweg schwang.