Das war unser Neujahrsempfang 2025

Wow, das Foyer im Mindelheimer Forum war richtig gut gefüllt am vergangenen Dienstag, den 11. Februar. Über 130 Gäste waren gekommen, um nicht nur unseren Bundestagskandidaten im Wahlkreis 255 Memmingen-Unterallgäu zu hören, sondern auch Stephanie Schuhknecht, MdL und Betreuungsabgeordnete für MM, das Unterallgäu und KF sowie Johannes Becher, stv. Fraktionsvorsitzender der Grünen Landtagsfraktion. Das Highlight war dann der Auftritt von Christian Springer, bekannter Kabarettist aus München und der BR-Sendung „Schlachthof“.

Schuhknecht warnte eindringlich vor Trump als „ein einziges Risiko“ und forderte von der bayerischen Landesregierung konsequenten Klimaschutz statt im Hinterzimmer das bayerische Ziel Klimaneutralität bis 2040 einzukassieren.

Nach Stephanie Schuhknecht fokussierte sich unser Bundestagskandidat Joachim Linse auf den Zusammenhalt und die Zuversicht, die die demokratische Mitte nun dringender denn je braucht. Dazu zog er seine langjährigen Erfahrungen beim THW heran, wo es schließlich auch nur mit Verlassen auf die Kameradinnen und Kameraden funktioniere und wo in Krisensituationen gute und verlässliche Zusammenarbeit unabdingbar seien.

Johannes Becher, MdL und begnadeter Redner stimmte uns dann sozusagen auf den Höhepunkt des Abends ein: die Mischung aus Fakten und dem Aufzeigen, wo wir in der Politik dringend ranmüssen in den nächsten Jahren gemischt mit einer ordentlichen Portion Humor kennzeichneten seine Rede. So zum Beispiel das Stichwort „Bürokratie“ in Bezug auf Förderprogramme. Beim Ausführen der Abläufe hatte Johannes Becher die Lacher auf seiner Seite. Seine Rede schloss er mit der Aufforderung ab, die Hälfte der Förderprogramme könne man einfach einstampfen und den Kommunen so das Geld geben, die diese wüssten schon genau, wofür sie es sinnvoll einsetzen können. Ohne davor ewig lang Anträge ausfüllen zu müssen und lange Wartezeiten bis zur Bewilligung in Kauf nehmen zu müssen.

Christian Springer legte in einer sehr kurzweiligen Stunde dann einen Ritt von Demokratie über Migration bis hin zu dem bereits von Johannes Becher beschriebenen Irrsinn der Bürokratie hin.

So erzählte Springer, dass er derzeit Schulen besuche, um mit Schüler*innen über Demokratie und den Rechtsruck zu sprechen. Er appellierte an die Zuhörerenden, auch die jungen Menschen zu sehen, die NICHT die AfD wählen, die sich zuhause trauen, zu widersprechen bei rechten Parolen am Familientisch. Es gäbe durchaus viele großartige junge Menschen, die wir unterstützen müssen statt sie alle über einen Kamm zu scheren.

Springers bedankte sich für die Spenden, die wir für Orienthelfer e.V. sammelten. Auf unserem Neujahrsempfang ist der tolle Betrag von 1.146,60 € an Spenden zusammen gekommen!

Er forderte ein Verbot der AfD, da es die Partei mit den allermeisten Kriminellen unter den gewählten Abgeordneten sei. Er kritisierte Markus Söder, der die Reaktionen auf die Gefahren im Landtagswahlkampf 2023 für demokratische Mitbewerber als „Mimosenhaftigkeit“ abtat, statt den Wahlkampf friedlich und ohne Bedrohung für alle demokratischen Parteien abzusichern. Springer war bei der Veranstaltung der Grünen in Neu-Ulm im Landtagswahlkampf im September ´23 dabei, als ein alkoholisierter Randalierer einen Betonklotz auf Katharina Schulze und Ludwig Hartman auf die Bühne geworfen hat.

Weiter ging es im Programm von Springer mit der Anekdote aus seiner Studentenzeit, als er zwei Eier auf Franz-Josef Strauss warf, was seinen Rausschmiss von der Uni zur Folge hatte. Wohlgemerkt hatte er nicht getroffen… Er beschrieb eindringlich, wie es damals zuging und sein Anwalt ein ballistisches Gutachten in die Staatskanzlei geschickt hatte, nachdem FJS ihn auf Körperverletzung verklagt hatte. Sehr hörenswert und zugleich bedenklich, wie Macht missbraucht werden kann.

Sehr zum schmunzeln und lachen waren dann Springers Ausführungen zu Bürokratie, in denen er die wahre Geschichte um die Reisekostenabrechnung eines Astronauten exemplarisch wiedergab sowie uns über den Ursprung der Deutschen Nationalhymne aufklärte, die mitnichten ein „Deutsches Werk“ sei: der Text geschrieben auf der damals britischen Hochseeinsel Helgoland, die Melodie ein kroatisches Liebeslied, was der österreichische Komponist Joseph Haydn eigentlich für seinen Kaiser mit italienischen Wurzeln geschrieben hatte… äußerst amüsant!

Auch im Anschluss an den offiziellen Teil blieben viele Gäste noch zum austauschen, ehe der Abend um 23 Uhr zu Ende ging.

v.l.n.r.: Stephanie Schuhknecht, MdL, Anja Odendahl, GF KV Unterallgäu und Christian Springer.