Regelmäßig hat der Gemeinderat über Zuschüsse an ortsansässige Vereine zu entscheiden. Dabei gilt es in erster Linie den Vereinsbetrieb durch funktionierende Anlagen und Ausrüstung aufrecht zu erhalten: So wie die Ostfassade der Türkheimer Tennishalle, die sich nach 40 Jahren sichtlich in einem sanierungswürdigen Zustand befindet. Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich für eine Bezuschussung der Sanierung, jedoch wurden auch Stimmen laut, die den Antrag aufgrund des geplanten Materials zur Fassadenverkleidung ablehnten. Das Holz soll gegen verzinktes Blech ausgetauscht werden. Bereits ein Leitfaden des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2005 verweist auf die Schädlichkeit von verzinkten Dach- und Fassadenverkleidung.
Bei frei bewitterten Zinkbaustoffen erfolgt durch atmosphärische Schadstoffe und Witterungseinflüsse ein langsamer Oberflächenabtrag. Die gelösten Zinkionen gelangen mit dem Regenwasser in die Umwelt und verbleiben in Böden, Gewässern und Sedimenten. Es ist mit einer durchschnittlichen Abschwemmrate von 0,5 µm/a zu rechnen, der Eintrag von Zink in die Umwelt wird als mittleres bis starkes Belastungspotential eingestuft. Da die Fassade der Tennishalle regelmäßig beregnet wird, ist auch in diesem Fall von hohen Abschwemmraten auszugehen. In modernen Bebauungsplänen ist der Einsatz verzinkter Bleche daher oftmals bereits untersagt.
In einem Schreiben an die Tennisabteilung des TV 1891 Türkheim e.V. habe ich daher appelliert auf alternative Baustoffe zu setzen. https://gruene-unterallgaeu.de/wp-content/uploads/2021/01/210131_Fassadensanierung-Tennishalle.pdf (AJ)