Pressemitteilung

Zum Antrag „Klimaneutralität der Kreisverwaltung mit ihren Liegenschaften bis 2030“

Die Kreisverwaltung und ihre Liegenschaften sollen spätestens bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein. Einen entsprechenden Antrag haben die Unterallgäuer Kreistags-Grünen nun bei Landrat Eder eingereicht. Zudem fordern sie, mit einer Klima- und Energiestrategie die Thematik zur Chefsache zu machen.

„Die Klimakrise hat uns nicht eingeholt, sie überholt uns auch nicht, sondern sie scheint uns gerade regelrecht zu überfahren“, so Fraktionssprecher Daniel Pflügl. „Von den Allgäuer Gletschern ist so gut wie nichts mehr übrig, unsere Grundwasserpegel sinken dramatisch, die Böden sind ausgetrocknet, unsere heimische Flora und Fauna deshalb im Dauerstress.“ Der Temperaturanstieg berge nicht nur für die Menschen in unserer Region gesundheitliche Gefahren, auch die Tiere, insbesondere die wildlebenden, stünden vor existentiellen Herausforderungen, so Pflügl weiter. Man wolle sich gar nicht vorstellen, was der drastische Temperaturanstieg in unseren heimischen Gewässern für Folgen für die Wasserlebewesen habe.

„Dabei müssen wir aufhören, mit dem Finger auf andere zu zeigen, die Bewältigung der Klimakrise ist die Existenzfrage unserer Zeit und geht uns alle etwas an“, so der w. stv. Landrat. Man werde vom Unterallgäu aus vermutlich nicht die Klimapolitik in China ändern können, auch wenn das dringend nötig wäre, aber man könne sehr wohl auch hier bei uns anpacken. „Wir fordern eine Unterallgäuer Klima- und Energiestrategie für unseren Landkreis. Ziel muss es sein, eine höchstmögliche Resilienz zu erreichen“ erklärt Pflügl für seine Fraktion. Die Themen Energie und Klima, aber auch Mobilität spielten hierbei ineinander und wären als Ganzes zu betrachten.

In einem ersten Schritt soll nun die Klimaneutralität der Verwaltung eingeleitet werden. Dazu gehöre nicht nur das Einsparen und Erzeugen von Energie auf kreiseigenen Gebäuden, das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, oder eine konsequente Umstellung des Beschaffungswesens auf nachhaltig, fair und möglichst regional, sondern beispielsweise auch der ökologische, naturnahe Umbau kreiseigener Flächen und Grundstücke. „Das Ziel, eine klimaneutrale Verwaltung bis zum Jahr 2030 zu erreichen, ist nichts Abstraktes, sondern konkret und greifbar,“ so Daniel Pflügl „wir können uns sofort an die Umsetzung machen.“

Von Bedeutung wäre darüber hinaus auch die Unterstützung und Förderung regionaler Energiegenossenschaften, um möglichst viel privates Kapital zu binden und gleichzeitig die „Energiewende in Bürgerhand“ voranzubringen, meinen die Unterallgäuer Grünen. Der Landkreis habe auch die Möglichkeit, in Form einer Betreibergesellschaft proaktiv zu sein. Zudem könnten sich bei der regionalen Energieerzeugung möglicherweise auch neue Perspektiven für die Landwirtschaft ergeben.

Bad Wörishofen, 16.01.2022

Für die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen,

Daniel Pflügl
Fraktionsvorsitzender
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Kreistag Unterallgäu