der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Klimaanpassungsstrategien für den Landkreis Unterallgäu
Der Kreistag (Kreisausschuss/Umweltausschuss) möge beschließen:
1. Der Landkreis Unterallgäu erkennt die Ergebnisse der Klimawandelstudie aus dem Jahre 2018 für die Landkreise Unterallgäu und Landsberg am Lech an. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern, verpflichtet er sich zur Umsetzung konkreter Klimaanpassungsmaßnahmen.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, einen Maßnahmenkatalog zur Klimaanpassung zu erarbeiten, der folgende Handlungsfelder umfasst:
- Hochwasserschutz
- Starkregenvorsorge
- Dürremanagement
- Gesundheitsschutz
- Begrünung und Biodiversität
3. Für die Umsetzung der Klimaanpassungsmaßnahmen wird jährlich ein auskömmliches Budget bereitgestellt, das im Haushalt 2026 erstmals eingeplant wird. Wenn zur Umsetzung notwendig, soll eine personelle Aufstockung der Fachstelle für Klimaschutz beschlossen werden.
4. Die Fachstelle für Klimaschutz des Landkreises entwickelt ein Informations- und Beteiligungskonzept und koordiniert die Zusammenarbeit mit Kommunen, Land- und Forstwirtschaft, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürgern.
6. Die Verwaltung berichtet dem Kreistag jährlich über den Fortschritt bei der Umsetzung der Klimaanpassungsmaßnahmen.
Begründung
Die vorliegende Klimawandelstudie für die Landkreise Unterallgäu und Landsberg am Lech zeigt deutlich, dass sich das Klima in unserer Region bereits verändert hat und weiter verändern wird. Die Studie basiert auf einem Szenario, das von relativ starken Klimaschutzbemühungen in naher Zukunft ausgeht. Tatsächlich befinden wir uns derzeit auf einem Emissionspfad, der dem schlimmstmöglichen Szenario entspricht. Das bedeutet, dass die tatsächlichen Klimaveränderungen noch gravierender ausfallen könnten als in der Studie prognostiziert.
Die Folgen des Klimawandels sind bereits in unserem Landkreis spürbar: Zunehmende Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hochwasser und Dürreperioden verursachen erhebliche Schäden an Infrastruktur, Landwirtschaft und Privateigentum. Die gesundheitliche Belastung der Bevölkerung durch Hitzeperioden steigt. Um unseren Landkreis gegen die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels zu rüsten, sind pro-aktive Anpassungsmaßnahmen unerlässlich.
Die im Workshop vom 30.04.2019 erarbeiteten Vorschläge bieten eine gute Grundlage für die Entwicklung konkreter Handlungsansätze.
Es ist uns bewusst, dass Maßnahmen letztlich vor allem von den Kommunen, Landnutzenden und Unternehmen umgesetzt werden müssen. Der Landkreis soll jedoch als Vorbild, Motor, Unterstützer und Koordinator vorangehen. Wie beim Klimaschutz übernimmt der Landkreis Unterallgäu auch hierbei lokale und globale Verantwortung.
Für die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Lisa Steber
Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen
Kreisrätin Kreistag Unterallgäu